Der Alte Wiesbadener Friedhof an der Platter Straße

Johannes Weitzel (1771-1737), sein Schwiegersohn General Georg Alefeld (1789-1856) und sein Altersgenosse Christian Wilhelm Snell (1755-1834)

Rüdiger Grimm, September 2021

4. Nachtrag zu „Unsere hessischen Vorfahren, die Familien Alefeld und Snell“, Kap. 4, 5, 19; S. 81-87

Drei Gräber unserer hessischen Vorfahren in Wiesbaden

Der Alte Friedhof an der Platter Straße in Wiesbaden wurde 1975 zu einer grünen Freizeitanlage mit Kinderspielplatz umgestaltet. Über die Wiesen locker verstreut, sowie dichter entlang der Mauer aufgereiht befinden sich alte, aus der Friedhofszeit gerettete Grabdenkmäler.


Abb. 1: Blick in den Alten Friedhof an der Platter Straße in Wiesbaden, April 2021.

Auf diesem Friedhof gab es drei Gräber unserer hessischen Familie. Das entnimmt man einem sehr verdienstvollen Werk des Steinmetzes Albert Herrmann von 1928 über die Gräber berühmter Wiesbadener Persönlichkeiten. Seinen Betrieb führt inzwischen sein Enkel Holger Herrmann, mit dem wir uns im Mai dieses Jahres auf dem Friedhof verabredet hatten, um gemeinsam über die Restaurierung eines dieser Grabmäler nachzudenken. Nur wenige Tage vorher hatten wir nämlich den Grabstein General Alefelds und seiner Frau Auguste geb. Weitzel dort gefunden. Dabei übergab er uns ein Exemplar dieses Buches, das im Buchhandel nicht mehr erhältlich ist:

Albert Herrmann: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen.
L. Schellenberg’sche Hofbuchdruckerei, Wiesbaden, 1928, 632 S.

Akribisch hat der Autor die Gräber und ihre Geschichte recherchiert. Er beschreibt ihre Lage auf dem Friedhof und liefert Hintergrundinformationen über die zugehörigen Verstorbenen. Besonders ausführlich geht er auf das Grab und die Person von Johannes Weitzel ein (dort S. 113-118). Dieser Grabstein ist bei der Umstrukturierung des Friedhofs zu einem Freizeitpark 1975 verloren gegangen. Aber so wissen wir, wo er ungefähr gestanden hat.

Ebenso hat er das Grab des Oberschulrats Christian Wilhelm Snell (1755-1834), eines Zeitgenossen von Johannes Weitzel, dokumentiert (S. 82-83). Dieses gibt es leider auch nicht mehr.

Das dritte Grab gehört dem Generalmajor Georg Alefeld (1789-1856) und seiner Frau Auguste, geb. Weitzel (1800-1873), also dem Schwiegersohn und der Tochter von Johannes Weitzel. Deren Grabmal ist glücklicherweise bei der Umstrukturierung zum Park gerettet und an die Mauer neben dem zweiten West-Eingang zum Friedhof verlegt worden (S. 50-51).

Johannes Weitzel (1771-1837)

Johannes Ignaz Weitzel vom Johannisberg war Schriftsteller und Bibliothekar in Wiesbaden und ist unser 4-facher Urgroßvater. Er war zu seiner Zeit ein berühmter Verfechter demokratischer Werte, seine Schriften waren Bestseller.

Es gibt ein hübsches Schmuckbändchen über Wiesbaden, in dem sich ein Hinweis auf das Grab von Johannes Weitzel in Wiesbaden findet:

Albert Schaefer: Wiesbaden. Von der Römersiedlung zur Landeshauptstadt. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1969, 239 Seiten.

Darin steht im Kapitel „Der alte Friedhof an der Platter Straße“, S. 145 ff:

Die älteste Gräberstätte liegt am Römertor, dort begruben schon die Römer ihre Toten, am Rande der Heerstraße, die auf der Höhe verlief. […] Zais selbst und de Laspée wurden hier beerdigt, ihre Grabsteine nach Auflassung des Friedhofs aber auf dem „neuen“ an der Platterstraße aufgestellt. Der „neue“ von damals ist nun der ganz alte an der Platterstraße. Hier wird noch einmal das alte Nassau lebendig. Da liegen sie alle beieinander, die Geschichte gemacht und erlitten haben. Bis 1877 ist er belegt worden, dann wurde der Nordfriedhof eröffnet.

Heute steht auf dem verwilderten alten Friedhof unter Bäumen das Mausoleum der Herzogin Pauline, errichtet von Boos, dem Schöpfer der Marktkirche […].

Auch die Gräber zweier anderer aufrechter Männer sind zu nennen. So das Grab des rheinischen Publizisten Johannes Weitzel (1771 in Johannisberg geboren, gest. 1837 in Wiesbaden). Man hat ihn nicht mit Unrecht „den nassauischen Börne“ genannt. Er […] wurde ein Frühliberaler. Von 1810 bis 1814 gab er das „Rheinische Archiv“, das ab 1813 bei Schellenberg in Wiesbaden erschien, heraus, von 1814-1819 (bis zur Wiedereinführung der Zensur) die hoch angesehenen „Rheinischen Blätter“. Durchaus lesenswert ist seine Selbstbiographie „Das Merkwürdigste aus meinem Leben und aus meiner Zeit“ (1821-1823 bei Brockhaus) und seine „Rheinreise“ (bei Ritter). 1821 holte ihn der Herzog als Bibliothekar an die Spitze der Nassauischen Landesbibliothek, ein Amt, das er bis zu seinem Tode innehatte. (Sein Grab ist nicht mehr auffindbar.)

Ein zweiter aufrechter und gerechter Liberaler ist Dr. Friedrich Lang (1822-1866), dessen Grabstein durch die Bekrönung mit einer „Nassovia“ auffällt, den seine Freunde dem treuen Volksmann gestiftet hatten. […]

--- Ende des Zitats aus Schaefer 1969 ---

So betrüblich es für uns Nachkommen ist, dass „sein Grab nicht mehr auffindbar“ ist, so können wir doch durch einen Gang über den alten Friedhof die Atmosphäre des alte Nassau erspüren und dabei an unsere hessischen Vorfahren denken. Von Johannes Weitzel wissen wir nun, dass er hier gelegen hatte. Allerdings findet sich sein Name doch auf einem Grabstein: Das Grabmal seines Schwiegersohns, des Generalmajors Georg Ludwig Nikolaus Alefeld (1789-1856) ist nämlich erhalten und trägt unter seinem Namen auch den seiner Frau Auguste Alefeld geb. Weitzel (1800-1873), s.u.

Eine andere Quelle über Johannes Weitzel ist die Web-Seite des Förderkreises Weindorf Johannisberg e.V., die unter anderem berühmte Persönlichkeiten vom Johannisberg vorstellt, darunter auch Johannes Weitzel:

weindorf-johannisberg.de/johannisberg/johannisberg_weitzel-johannes.htm, gel. 21.4.2021.

Darin sind einige Informationen über ihn enthalten, die für uns neu sind, ich zitiere:

[…] In der Zeit von 1799 bis 1801 war er dann als Kreiskommissar in Germersheim tätig, wo er auch seine spätere Frau Margarete Dietrich kennen lernte. Er erregte dort jedoch durch sein „Streben nach Gerechtigkeit“ Anstoß. Durch seine „revolutionäre“ Gesinnung wurde ihm die erwünschte Rückkehr nach Johannisberg versagt.

Dass der Schwiegervater ein reicher Holzhändler in Germersheim war, wussten wir schon aus anderer Quelle. Hier aber wird hervorgehoben, dass er dort zwei Jahre lang gelebt und offenbar auch geheiratet hatte. Über die Tochter Auguste, die spätere Ehefrau unseres Generals Georg Alefeld, wissen wir, dass sie 1800 in Germersheim geboren wurde, also genau in der Zeit, als das junge Ehepaar in Germersheim gewohnt hatte.

Auf der Webseite des Förderkreises Weindorf Johannisberg e.V. finden sich noch weitere interessante Details zu Weitzels Leben, Zitat (im Auszug):

1820 wurde er als nassauischer Hofrat Leiter der 1816 begründeten Landesbibliothek in Wiesbaden. Vom Anhänger Rousseauschen Ideen hatte er sich über die Verehrung Napoleons zum Vertreter der konstitutionellen Monarchie gewandelt. Doch Weitzel hielt fest an den revolutionären Idealen der Gleichheit, Freiheit und moralischen Mitverantwortung jedes Bürgers und vertrat sie als gemäßigter Liberaler in verschiedenen Schriften.

In der Zwischenzeit lebte Weitzel wieder in Johannisberg, wo er sich ein kleines Landgut gekauft hatte.

Es gibt im Ort Johannisberg heute eine kleine Johannes-Weitzel-Straße, die am Ortsrand zu einem Weinfeld hinauf führt. Es ist uns Ehrensache, beim Besuch des spektakulär schönen Schlosses Johannisberg einmal durch die Straße unseres 4-fachen Urgroßvaters zu gehen. Natürlich stellen wir uns dabei vor, dass genau hier sein „kleines Landgut“ gelegen hat.


Abb. 2: Johannes-Weitzel-Straße am Rande eines Weinfeldes
            im Ort Johannisberg, Rheingau, April 2021.

Der Steinmetz A. Herrmann beschreibt in seinem Buch über die Gräber berühmter Wiesbadener Personen 1928 die Lage seines Grabes, das es, wie gesagt, heute nicht mehr gibt, mit „westlich des Leichenhauses“, „westliche Ringmauer“, „im Abteil wo Freiherr von Schütz ruht“. Herrmann widmet Johannes Weitzel fast sechs volle Seiten (S. 113-118), auf denen er seinen Lebensweg ausführlich nachzeichnet. Der Beitrag endet mit der Passage:

Um dem schaffensfreudigen Manne einen Wirkungskreis zu verschaffen, stellte ihn der Herzog von Nassau an die Spitze der Nass. Landesbibliothek. Seine Tätigkeit als Direktor derselben, die ihm gewiss nicht zusagte, war eine gewissenhafte. Für Ordnung der Bestände hat er brav gewirkt. Mag auch Weitzel eine führende politische Rolle nie gespielt haben, als Publizist hat er sich in den wechselvollen Jahren seines Lebens einen großen Namen geschaffen. Wir Nassauer können stolz auf ihn sein, er war einer der Unsrigen.

Ob Johannes Weitzels Frau Margarethe geb. Dietrich (1779-1848), die ihren Mann um elf Jahre überlebt hatte, in Wiesebaden in seinem Grab beigesetzt wurde oder in ihrer Heimatstadt Germersheim, wissen wir nicht.

General Georg Alefeld (1789-1856) und seine Frau Auguste Weitzel (1800-1873)

Der General Georg Ludwig Nikolaus Alefeld, Weitzels Schwiegersohn, der 1856 in Wiesbaden starb, hat auf ebendiesem Alten Friedhof einen prominenten Grabstein, auf dem auch seine Frau, Johannes Weitzels Tochter Auguste, mit ihren Lebensdaten eingetragen ist. Als Eltern von Dr. med. Ludwig Snells Ehefrau Auguste (mit demselben Vornamen wie ihre Mutter) waren sie unsere 3-fachen Urgroßeltern.



Abb. 3: Das Grabmal von Georg Alefeld und Auguste geb. Weitzel an der Westmauer des
            Alten Friedhofs an der Platter Straße, April 2021.

In A. Herrmanns Buch wird das Grab wie folgt beschrieben:

S. 48: Wir gehen zurück zum Leichenhaus. Wo der runde Fahrweg auf die Nordweststrecke des Hauses stößt, betreten wir das zwischen den Wegen liegende Abteil. […]

S. 50: Wir verlassen das Abteil und treten in den Weg hinter diesem Denkmal [gemeint ist das „reizende, im gotischen Stil gehaltene Grabmal“ mit den Figuren „Glaube, Liebe Hoffnung“ von einem Heinrich Adolf Stumpf, das m.E. nicht mehr existiert]. In Richtung auf das Leichenhaus liegen links und rechts bestattet [mehrere Personen, darunter]:

Alefeld, Georg

Herzogl. Nass. Generalmajor. Geb. 23.11.1789 zu Oberflörsheim (Pfalz), gest. 26.7.1756 zu Wiesbaden. Als Major stand er früher im 1. Nass. Inf.-Regt. 1820 wurde er versetzt zum 2. Nass. Inf.-Regt. 1832 Oberstleutnant. 1840 Kommandeur des Nass. Inf.-Regt. 1843 Oberst. 1848 Generalmajor und Generalkommandeur der Nass. Truppen. 1850 trat der beliebte und hoch angesehene Offizier in den Ruhestand. Er war Mitkämpfer der deutschen Feldzüge von 1806-07, sowie der Kämpfe 1809-10 in Spanien1. Bei Mauresa schwer verwundet. Infolge seiner Tapferkeit wurde er schon mit 22 Jahren zum Hauptmann befördert. Sorgte stets nach der Schlacht mit besonderer Hingebung für die Verwundeten.

--- Ende des Zitats aus A. Herrmann, S. 50-51 ---

Vor wenigen Wochen, an einem sonnigen Sonnabend Ende April, besuchten Beate und ich den Friedhof ohne das Buch von Herrmann zu kennen und also ohne zu wissen, dass das Grabmal von Georg Alefeld dort so prominent am Eingang an der Westmauer steht. Wir suchten eigentlich das Grabmal von Johannes Weitzel, von dem wir nicht recht glauben wollten, dass es verloren gegangen sei. Wir betraten den Friedhof just an jenem Westeingang, hinter dem rechts Alefelds Grabstein steht. Wir wendeten uns allerdings – aufs Geradewohl – nach links und gingen sämtliche Gräber des Friedhofs entlang der Mauer ab. Naturgemäß war Alefelds Grabstein dann der allerletzte, an dem wir nach bald zwei Stunden flanierenden Suchens anlangten. Beate erkannte ihn vor mir und rief – erleichtert nach all der vergeblichen Mühe bisher: „Das ist er!“ Da es wirklich dieallerletzte Möglichkeit war, wollte ich es zunächst nicht glauben, sondern hielt ihren Ausruf für eine gutmütige Neckerei meiner Suchleidenschaft. Es war aber richtig: hier steht er, und er hat sogar einen recht prominenten Platz.

Abb. 4: Das Grabmal von Georg und Auguste Alefeld,
            nach der Reinigung und mit Hinweisschild, September 2021.

Schön würden wir dieses Denkmal heute eher nicht nennen. Es ist aus einem einzigen Block gelb-braunen Sandsteins von bester Qualität, wie uns der Steinmetz Holger Herrmann versicherte, geschnitten. Angesichts seines Alters von 160 Jahren sei es gut erhalten. Allerdings hat es Witterungsschäden, die Teile seiner Schrift zerstört haben. Das meiste ist aber gut zu lesen.

Auf einem ansehnlichen Quadersockel, liegt quer ein Schwert, dessen Enden abgebrochen sind, und darüber ruht ein Helm dessen Busch durch eine mit einem mächtigen Rundbogendach bedeckte Sphinx-Figur ersetzt ist. Es gibt weitere mythische Tiersymbole an dem Helm, deren Bedeutung wir heute nicht mehr raten können.

Der Stein konnte eine Reinigung gut gebrauchen, Ein weiterer Schutz oder gar eine Beseitigung der vorhandenen Schäden ist nicht erforderlich, da der Stein seinem Alter gemäß würdig genug erhalten ist. Aufsteigende Nässe von unten ist nicht zu befürchten, da der Stein auf Ziegelgewölben aufgelassener Gräber sicher und relativ trocken steht.

Am 21. August 2021 hat der Steinmetz Holger Herrmann, der Enkel des Buchautors, den Grabstein behutsam und gründlich gereinigt. Kurz darauf haben wir mit Genehmigung des zuständigen Grünflächenamtes neben dem Stein eine Hinweistafel installiert.

Der Text des Hinweisschildes lautet wie folgt:


General Georg Alefeld, *23.11.1789  †26.7.1856
1806-1850: im Dienste der Armee des Herzogtums Nassau, das bis 1812 als Teil des Rheinbunds mit Napoleon verbündet war.
1806-1812: Teilnahme an mehreren Schlachten Napoleons in Europa, im Spanienfeldzug Beförderung zum Hauptmann.
1813: Abfall Nassaus von Napoleon, Kriegsgefangenschaft in Spanien und erfolgreiche Flucht heim nach Wiesbaden.
1815: Teilnahme an der Schlacht von Waterloo auf Seiten des Deutschen Bundes im 1. Nassauischen Infanterieregiment unter Führung von Herzog Wilhelm I von Nassau, Beförderung zum Major.
1820-1850: Chef des 2. Infanterieregiments und bis zu seiner Pensionierung weiter bis zum Generalmajor befördert.
Georg Alefeld war ein hoch geachteter und beliebter Offizier, der sich nach den Schlachten immer besonders um die Verwundeten kümmerte.
Das Grab von Georg und Auguste Alefeld lag ursprünglich in der Nähe des „Leichenhauses“. Sein Grabdenkmal wurde bei der Umstrukturierung zum Park 1975 seines besonderen Wertes wegen gerettet und an diese Stelle verlegt.

Auguste Alefeld, geb. Weitzel, *20.4.1800  †12.2.1873
Georgs Frau Auguste war eine Tochter des zu seiner Zeit berühmten politischen Schriftstellers und Leiters der Nassauischen Landesbibliothek Johannes Weitzel, *1771 †1837, dessen Grab auf diesem Friedhof gelegen hatte und bei der Umstrukturierung zum Park 1975 verloren gegangen ist.

Christian Wilhelm Snell (1755-1834)

Der Oberschulrat Christian Wilhelm Snell starb 1834 in Wiesbaden nur drei Jahre vor Johannes Weitzel. Er war der Großvater unseres Ururgroßvaters Ludwig Snell, des Mediziners, und damit der Generationsgenosse von Johannes Weitzel auf der Snell-Linie. Weitzel und Snell lebten in ihrem Alter zur selben Zeit in Wiesbaden. Da sie beide politisch und publizistisch prominente Bürger Wiesbadens waren, dürfen wir davon ausgehen, dass sie sich gekannt haben, natürlich ohne wissen zu können, dass nur wenige Jahre später, 1852, ihre Enkelkinder Ludwig Snell und Auguste Alefeld heiraten würden. Es ist zwar möglich, dass eine Freundschaft der beiden Großväter die Familien Alefeld und Snell zusammengeführt hatte, aber Ludwig und Auguste haben sich nicht als Kinder, sondern erst drei Jahre vor ihrer Hochzeit kennengelernt, wie Ludwig in seinem 19. Brautbrief an Auguste schreibt, s.u. Nachtrag 5, S. 106.

Christian Wilhelm Snell wurde auf demselben Wiesbadener Alten Friedhof an der Platter Straße begraben wie Johannes Weitzel und dessen Kinder Auguste und Georg Alefeld. Sein Grab lag, wie A. Herrmann 1928 beschreibt, inmitten des Friedhofs zwischen West- und Ostmauer, vielleicht etwa dort, wo heute die große Spielplatzanlage ist. Sein Grabstein ist leider verloren gegangen.

A. Herrmann widmet ihm und seiner Grabanlage anderthalb Seiten, S. 82-83:

Snell, Christian Wilhelm, Dr. phil., Herzogl. Nass. Oberschulrat, Direktor der Gymnasien zu Idstein und Weilburg. Sein Grabmal trägt die Widmung: „Die dankbaren Schüler“. Geb. 11.4.1755 zu Dachsenhausen, Amt Braubach, gest. 31.7.1834. Snell war ein ganz besonders hervorragender Pädagoge.

[Es folgen Daten über seinen Lebens- und Berufsweg, sowie eine Auflistung vieler seiner Veröffentlichungen, darunter, als letzte:]

Gemeinsam mit seinem Bruder Prof. Dr. Fr. D. Snell (gest. Gießen 1827) publizierte er: „Encyclopädie sämtlicher Realkenntnisse oder Schulwissenschaften für höhere Bildungsanstalten, ausgearbeitet von einer Gesellschaft Gelehrter“ (Gießen 1805-1810).

--- Ende des Zitats aus A. Herrmann, S. 82-83 ---

Quellen

Bilder 1-3: Eigene Fotos 24.4.2021.

Bild. 4: Eigenes Foto des Grabmals nach seiner Reinigung durch den Steinmetz Holger Herrmann am 21.8.2021 und mit unserem Hinweisschild, 24.9.2021.

Albert Herrmann: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen. L. Schellenberg’sche Hofbuchdruckerei, Wiesbadener Tagblatt. Wiesbaden, September 1928, 632 Seiten, sowie 36 Seiten Anhang mit Quellenangaben und alphabetischem Personenregister. Darin: Alefeld Georg Generalmajor, S. 50-51; Snell Wilhelm Oberschulrat, S 82-83; Weitzel Johannes Schriftsteller, S. 113-118.

Albert Schaefer: Wiesbaden. Von der Römersiedlung zur Landeshauptstadt. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1969, 239 Seiten.

Förderkreises Weindorf Johannisberg e.V., über Johannes Weitzel. Online unter weindorf-johannisberg.de/johannisberg/johannisberg_weitzel-johannes.htm, gel. 21.4.2021.

R. Grimm: Unsere hessischen Vorfahren, die Familien Alefeld und Snell, März 2021, 2. Vers. Aug. 2021, Kap. 4 (über Georg Alefeld), Kap. 5 (über Johannes Weitzel) und Kap. 19 (über Christian Wilhelm Snell).

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